Ungewöhnlich der Ort:
Um die Abstandsregelung während der Coronakrise einzuhalten fand die Sitzung in der Turnhalle statt.
Ungewöhnlich die Outfits:
Besucher und Gemeinderäte hatten ihre Mund-Nasen-Bedeckungen entweder an, um oder zumindest griffbereit liegen.
Die Probleme, die Corona Menschen, Schicksalen und Wirtschaft bereitet, machen sich natürlich auch in der Haushaltsplanung der Gemeinde Forstinning bemerkbar. Zwar schuldenfrei und mit einem stattlichen Vermögenspolster ausgestattet wurden doch etliche Haushaltsposten und Planungen für die nächsten Jahre überdacht. Nicht immer in unserem Sinne: Fortbildungen, Software-Ausstattung und Personalkosten sehen wir als Investition in die Zukunft, sind aber dem Rotstift zum Opfer gefallen.
Wie es weiter geht muss nun regelmäßig überdacht werden, aber Einbrüche in den Einnahmen aus Einkommens- und Gewerbesteuer sind bis zu 50 % zu erwarten. Gut, dass der Staat einspringt wo immer möglich und so konnte z. B. der Punkt "Übernahme der Kinderbetreuungskosten" aus unserer Tagesordnung gestrichen werden.
Einen sehr persönlichen Rückblick auf ihre Zeit im Gemeinderat hat Brigitte Fuhrmann gegeben - und damit auch den Besuchern der Sitzung dargestellt, was dieses Amt bedeutet, wie es einen Menschen prägt und auch, wie schwer es manchmal ist.
Dahin wollt sie eigentlich gar nicht wirklich, hat sich nur aufstellen lassen, damit die SPD 2002nihre Liste vollkriegt. Aber so ist es nun mal: Sie ist nach vorne gewählt worden und hat sich dann 18 Jahre durchgebissen. Ihre Kolleginnen und Kollegen in der Fraktion (Jutta Pudenz, Karl Segerer, Philipp Numberger, Christine Reichl-Gumz, Moritz Neubauer und Angie Wimmer) haben immer mal gewechselt, aber sie ist geblieben.
Ihr besonderes Anliegen waren Menschen, die vom Leben benachteiligt waren: Verlassene, Obdachlose, Geflüchtete. Ohne ihre Intervention hätten wir die Nöte und Probleme dieser Menschen, die es auch in Forstinning gibt, wahrscheinlich eher nicht wahrgenommen.
Mutig hat sie auf den Tisch gehaun, wenn ihr Unwahrheiten, Arroganz oder Lieblosigkeit begegnet sind - und das war auch gut so: Ihr haben wir das immer abgenommen und jeder der sie kennt, weiß, wie wichtig ihr der der Kampf gegen Ungerechtigkeiten ist.
Unsere Fraktion ist jetzt geschrumpft - aber die Anliegen von Gitti Fuhrmann werden wir nicht aus den Augen verlieren!
42 Jahre war Karl Segerer für uns im Gemeinderat. Er hat nicht nur den Ortsverein in Forstinning aufgebaut und immer tatkräftig vorangetrieben. Sein besonderer politischer Sachverstand haben ihn zu einem anerkannten und geachteten Partner im Rat gemacht. Sicher hätte er auch 48 oder 54 Jahre bleiben können - aber unsere Entscheidung war ja, jungen Menschen eine Chance zu geben und es gehört schon eine innere Größe dazu, einen Schritt zurückzutreten und Platz zu machen.
In seiner Abschiedsrede ging es um Kloahäusler, Faschingsprinzen und Einheimischenbauland - und wie immer sagte er mit den notwendigen Worten, was gesagt werden muss. Wir wünschen uns, dass er als Bürger den Ortsentwicklungsplan mitgestaltet, den wir als Fraktion auf den Weg gebracht haben!