Gentech-News 291 mit den Themen: Unkontrollierte Ausbreitung von Gentechpflanzen, Gentechsoja in Argentinien, Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen und Vererbung von Abwehrstrategien.
1. Unkontrollierte Ausbreitung von Gentechpflanzen Eine neue Studie listet zahlreiche Beispiele auf, wie manipulierte Pflanzen in die Umwelt entwichen. Es ist anzunehmen, dass in den USA einige Gentechpflanzen (Raps, Baumwolle, oder Straussgras) sich bereits permanent in Wildpopulationen etabliert haben. (TestBiotech, 12.11.13)
2. Argentinien : Gentechsoja mit viel zu hohem Herbizidgehalt Genmanipulierte Soja ist resistent gegen das Herbizid Roundup. Stichproben haben ergeben, dass die Soja oft viel zu viel Roundup enthält, oft bis zu 100mg/kg. In der EU sind nur 20mg/kg erlaubt. (TestBiotech, 23.10.13)
3. Argentinien : Kaputte Böden wegen Gentech-Soja Früher wurden fruchtbare Böden abwechselnd mit Mais oder Weizen bebaut und als Viehweiden benutzt. Heute wächst dort nur noch Gentechsoja, Jahr für Jahr wieder. Das macht die Böden kaputt und erosionsgefährdet; die Pampa verwandelt sich in „Sand“. (New York Times, 25.10.13)
4. Deutschland : Patente auf konventionell gezüchtete Pflanzen – ein Etappensieg Der Präsident des Europäischen Patentamtes ordnete an, die Patentierung von konventionell gezüchteten Pflanzen vorerst auszusetzen – dies dank der massiven öffentlichen Proteste. Druck ist weiterhin nötig. (Keine Patente auf Leben, Nov. 2013)
5. Pflanzen vererben Abwehrstrategien, die sie in ihrem Leben gelernt hatten Pflanzen lernen aus Erfahrungen und erinnern sich später daran. So können sich Tomatenpflanzen viel schneller und besser gegen Raupen zur Wehr setzen, wenn sie früher schon einmal attackiert wurden. Diesem ‚molekularen Gedächtnis’ liegen epigenetische Veränderungen zugrunde. Interessant ist, dass sich auch der /Nachwuchs/ der angegriffenen Tomatenpflanze besser wehren konnte: Auf diesen Nachkommen wurden die Raupen nur halb so gross wie auf solchen, deren Eltern nie von Raupen angefressen wurden. Dies wurde auch bei andern Pflanzen beobachtet und scheint weit verbreitet zu sein. Eltern vererben ihre Lebenserfahrungen, also auch das, was sie gelernt hatten, an ihre Nachkommen – eine interessante Perspektive für die Saatgutzüchtung. (Rasmann et al., 2012)
Die Gentech-news werden redigiert von Florianne Koechlin, Blauen-Institut, und Paul Scherer, SAG. Zu jeder Meldung können Sie die Referenzen und Hindergrundartikel einsehen unter "Gentech-news deutsch" auf der Homepage des blauen Instituts.