Arbeitskreis Energiewende

18. Februar 2014

In der Arbeitskreissitzung am 5.2.14 um 19.30 Uhr präsentierte Roland Jans im Sitzungssaal des Rathauses das Thema
"Umwelt-& kosteneffiziente Wärme für Forstinning - Möglichkeiten einer Erdgasversorgung für Forstinning?"

In seiner Sitzung Anfang Februar befasste sich der Arbeitskreis Energiewende mit seinem ureigensten Thema: den Zielen und dem Status Quo der Energiewende und der Frage, was Forstinning und Forstinnings Bürger tun können, um diese im Ort vorantreiben zu können.
Der Forstinninger Roland Jans, Diplomingenieur (FH) der Elektrotechnik, löste mit seinem Vortrag „Umwelt- und kosteneffiziente Wärmeversorgung“ die Diskussion um realistische und effiziente Maßnahmen zur Reduzierung klimaschädlicher Gase aus. Jans erläuterte, dass trotz massivem Ausbau von Windenergie und Photovoltaik die Energiegewinnung aus Kohle ihre Führungsrolle weiter behauptet – vornehmlich aus Kostengründen. „Dies ergibt eine Situation, die uns immer weiter von unseren CO2-Einsparzielen fortführt. Es ist an der Zeit, dass sich jeder einzelne fragt, welcher persönliche Beitrag zur Reduzierung der CO2 Emissionen möglich und sinnvoll ist“, so Bernd Vogt, Arbeitskreis Energiewende. „Betrachtet man die Wohnsituation in Forstinning, ist der Knackpunkt schnell identifiziert: hier wird Wärme mehrheitlich mit Heizöl erzeugt.“ Dies ist nicht nur aus klimapolitischen, sondern auch Kostengründen ungünstig. Mit einem Überblick über die heutigen Brennstoffpreise und deren Entwicklung berichtet Jans, dass ein Wechsel des Energieträgers auf Erdgas erhebliche Einsparpotenziale habe: Seit der Liberalisierung des Gasmarktes vor fünf Jahren gibt es keine Ölpreisbindung mehr. Erdgas ist im Vergleich zum Heizöl deutlich günstiger geworden - nämlich um mehrere hundert Euro je Jahr beim durchschnittlichen Wärmeverbrauch eines Einfamilienhauses. Und Erdgas ist wesentlich CO2-ärmer als Heizöl. Wem dies immer noch zu viel ist, der kann sich Biogas liefern lassen. Anlass für den Wechsel des Energieträgers ergibt sich aber noch viel mehr vor dem Hintergrund, dass bis 2015 alle Ölheizungen, die vor 1985 installiert wurden, erneuert werden müssen. Es handelt sich also in vielen Fällen um Investitionen, die ohnehin anstehen. Warum diese also nicht sinnvoll nutzen? „Auch für unsere Gewerbebetriebe ist die Umstellung auf Erdgas eine attraktive Maßnahme, da sie so günstiger heizen oder produzieren können. So bleiben sie wettbewerbsfähig, “meint Karl Segerer, Arbeitskreis Energiewende. “Wir können hier Vorteile schaffen, die für Gewerbeansiedlungen maßgebend sind. Dies hilft uns, die Geld- und Wertschöpfung im Ort zu halten.“ Allerdings besitzt Forstinning derzeit kein örtliches Erdgasnetz, alle Gemeinden drum herum aber schon. Denkbar wäre z.B. eine Anbindung der Gemeinde Forstinning an das bestehende Gasleitungsnetz über eine Trasse von Anzing kommend, alternativ auch von Markt Schwaben. Dazu bedarf es konkreter nächster Schritte wie der Erstellung einer belastbaren Bedarfsstudie. Damit es dann zur Realisierung kommt, muss die Zahl der ernsthaft Interessierten ausreichend groß sein. Zudem ist es an der Gemeinde zu entscheiden, ob und in welcher Form sie sich engagieren will. „Schon allein im Hinblick auf die Einnahmen aus einer Konzessionsabgabe, ist eine Beteiligung der Gemeinde an der Erschließung für Erdgas attraktiv. Kommen dann noch steigende Gewerbesteuern durch zusätzliche Gewerbeansiedlungen hinzu, so können wir uns dieser Idee eigentlich kaum verschließen“ sagt Christine Reichl-Gumz, Arbeitskreis Energiewende. „Eine andere, vielleicht zurzeit noch visionäre Option kann aber auch eine genossenschaftliche Lösung unter Beteiligung der Bürger sein. Wir schlagen zunächst die Gründung einer Projektgruppe, z.B. im Rahmen des Arbeitskreises Energiewende vor.“

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